© Stephan Baumann

Atelierhaus Gaußstraße – 2. Preisrang

Gaußstraße 60, 22765 Hamburg

© Stephan Baumann

Atelierhaus Gaußstraße – 2. Preisrang

Preisträger BDA Hamburg Architektur Preis 2018
Projekt
Atelierhaus Gaußstraße
Architekt
ppp architekten + stadtplaner gmbh, Lübeck / Hamburg
Bauherr
Kulenkampff Heym Zimmermann

© Stephan Baumann
© Stephan Baumann

 

Das Atelier an der Gaußstraße ist genau das, was sein Titel sagt. Es ist ein Atelierhaus im besten Sinne: Es besitzt Räume, die über ein Übermaß an lichtdurchflutetem Raum und ein Mindestmaß an Struktur verfügen. Hier kann gedacht, gelebt und produziert werden. Das Atelierhaus besteht aus zwei Teilen, dem Torso der Goldleistenfabrik Altona aus dem Jahr 1900 und einer zeitgenössischen Ergänzung. Während sich der Altbau und die Ergänzung auf den ersten Blick durch das Material unterscheiden – Backstein versus Sichtbeton, Sprossenfenster versus großflächige Verglasung – sind sie doch strukturell aus einem Guss. In Grundriss, Fassade und Struktur werden die gliedernden Elemente des Bestandes feinsinnig weitergebaut. Der Neubau ist selbstbewusst als plastisches Element im Stadtraum gedacht, er füllt nicht einfach die durch den Kriegsschaden gebliebene Lücke, sondern fügt der Fabrik ein überhöhtes Eckgebäude hinzu, es leitet hinter die Bauflucht der sich krümmenden Gaußstraße. Hier liegt der Werkhof – der adäquate Außenraum des Atelierhauses, der öffentlich zugänglich ist und in seiner bestimmten Unbestimmtheit ein gebautes Bild der kreativen Klasse ist. Die Atelierräume werden über eine im Innenhof platzierte Infrastruktur – einen neuen robusten Laubengang aus Sichtbeton mit grandiosem Blick über die Bahn – verbunden. Dem Projekt gelingt es durch die kluge Platzierung von zwei Objekten – Eckkörper und offene Struktur – den Archetyp des Atelierhauses mit Werkhof in der Stadt zu manifestieren.

Die Jury