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Zum Tod von Manfred Sack

8. Oktober 2014

Der Bund Deutscher Architekten BDA trauert um einen großen Architekturkritiker: Dr. phil. Dr.-Ing. E.h. Manfred Sack (*1928) war studierter Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker, langjähriger Redakteur und Autor der Wochenzeitschrift „Die ZEIT“, ausgezeichnet unter anderem mit dem BDA-Kritikerpreis von 1976.

Manfred Sack konnte durch seine Texte mit einer von großem Wissen genährten und von einem humanistischen Weltbild getragenen Begeisterungsfähigkeit ein großes Publikum anstecken und für zeitgenössische Architektur interessieren. Immer wieder hob er den kulturellen und gesellschaftlichen Wert qualitätvoller, guter Architektur hervor. Bis ins hohe Alter war Manfred Sack als Autor aktiv; im BDA-Magazin „der architekt“ veröffentlichte er in der Ausgabe „Die Macht der Bücher“ Ende 2012 noch eine wunderbare Rezension der Autobiografie „Julius Posener. Fast so alt wie ein Jahrhundert“.

MSack
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„Ein Menschenfreund“ war der Titel dieser Rezension, und gleiches gilt auch für die Person Manfred Sacks. Im Folgenden zitieren wir aus der Laudatio, die 1976 zur Verleihung des BDA-Kritikerpreises an Manfred Sack gehalten wurde:  „Die architekturkritischen Arbeiten von Dr. Manfred Sack zeichnen sich neben gründlichen und sorgfältigen Recherchen sowie sachlicher Qualität vor allem durch eine Vertrauen erweckende und gewinnende persönliche Wärme aus, die seine Kritik niemals distanziert-intellektuell, sondern menschlich Anteil nehmend und konstruktiv macht. Manfred Sacks Beiträge beweisen eine für einen fachlich unbelasteten Außenstehenden überraschend sensible Auffassung von Architektur und ihrer Entwicklung bei gleichzeitiger unvoreingenommener Beurteilung und Unabhängigkeit von fachspezifischen Moden. Sein Engagement wie auch sein persönlicher Einsatz verdienen Hochachtung.“

Manfred Sack verstarb am 4. Oktober 2014 im Alter von 86 Jahren in Hamburg.