© Roman Weis

Neubau für Situation Kunst (für Max Imdahl), Bochum

Nevelstr. 29 c, 44795 Bochum

© Roman Weis

Neubau für Situation Kunst (für Max Imdahl), Bochum

Preisträger Auszeichnung guter Bauten des BDA Bochum-Hattingen-Herne-Witten 2010 Auszeichnungen
Projekt
Neubau für Situation Kunst (für Max Imdahl), Bochum
Architekt
soan architekten, Boländer.Hülsmann GbR, Bochum
Bauherr
Stiftung Situation Kunst

„Situation Kunst“ ist eine Gründung des Galeristen und Kunstmäzens Alexander von Berswordt-Wallrabe. Er ließ 1990 in Bochum-Weitmar zu Ehren des bedeutenden Bochumer Kunsthistorikers Max Imdahl vier Pavillons errichten, in denen bildnerische Arbeiten und Installationen zeitgenössischer Künstler präsentiert werden. 1995 übertrug die Stiftung Situation Kunst die Anlage nebst Kunstbesitz der Ruhr-Universität Bochum, zu deren Kunstsammlung die Pavillons seitdem gehören. 2006 errichteten soan architekten etwas abseits der anderen Bauten und etwas erhöht ein weiteres eingeschossiges, in diesem Fall mit Naturstein verkleidetes Bauwerk auf kreuzförmigem Grundriss. Die höchst präzise Architektur ergänzt das Ensemble und stattet es mit einem gestalterisch-räumlichen Höhepunkt aus. Der Gang ins Haus führt durch ein Foyer, das wie eine Brücke über den darunter liegenden Tagungs- und Lesesaal mit Bibliothek hinwegleitet. Es schließt sich eine überaus harmonisch wirkende Raumfolge an, in deren Zentrum ein Innenhof liegt. Hier hat der amerikanische Bildhauer Richard Serra seine Arbeit „TOT“ installiert, die unmittelbar auf die umgebende Architektur Bezug nimmt. Um den Hof gruppieren sich fünf Räume, in denen Arbeiten zeitgenössischer Künstler und Werke alter afrikanischer und ostasiatischer Kulturen einander gegenüberstehen. Die formsichere Möblierung und eine ausgefeilte Lichtregie sind dabei jeweils eng mit Raumgrößen und Exponaten abgestimmt, so dass verschiedene Inszenierungen mit unterschiedlichen Stimmungen entstehen. Rechts und links des Eingangs verstellen Pfeilerreihen den unmittelbaren Einblick in zwei Höfe, die streng räumlich gefasste, intime Orte für die Aufstellung von Plastiken oder den Aufbau von Installationen sind, die aber dennoch eine subtile Verbindung zur Umgebung herstellen: Sogar in dem kleinen Format ihres Ausstellungsbaus zeigen Dirk Boländer und Gido Hülsmann, welche anregende, ja begeisternde Wirkung gute Architektur und gute Räume haben können.