Islamisches Zentrum in Aachen

Aachen

Islamisches Zentrum in Aachen

Preisträger Walter-Henn-Förderpreis 2010, Preisträger BDA-SARP-Award 2010
Projekt
Islamisches Zentrum in Aachen
Architekt
Kalliopi Ousoun-Andreou und Stanimir Zhelyazkov, RWTH Aachen

Das Konzept der Erweiterung besteht darin, die bestehende Moschee als Ausgangspunkt der Vergrößerung zu nutzen und diese fugenlos zu erweitern.
Elemente wie das Minarett und der Eingang sind in der alten Form sehr plastisch ausgeführt und integriert. Diese Elemente sind sehr interessant und erhaltenswert. Sie sind ein Identitätsträger und haben einen symbolischen Charakter. Das ist der Grund, wieso der neue Eingang das gleiche Ausschnittsmotiv besitzt wie der bereits bestehende Eingang.
Das wertvolle des Bestands bleibt erhalten, es nimmt nur einen neuen Platz ein.
Das islamische Zentrum Aachen (IZA) will der wachsenden Glaubensgemeinschaft einen adäquaten Gebetssaal und zugleich ein kulturelles, pädagogisches und soziales Zentrum für religiöse und interkulturelle Aktivitäten zur Verfügung stellen. Das IZA soll als ein internationaler Treffpunkt dienen, der die interkulturelle Verständigung fördert. Zur Erfüllung dieses Zieles steht die bestehende Moschee zur Verfügung. Aufgrund des kleinen Gründstücks kann zur Gründstückserweiterung teilweise auf einige der nebenstehenden Tennisfelder zurückgegriffen werden. Zudem soll eine Verknüpfung zum nahe liegenden Campusgelände geschaffen werden.
Die städtebaulichen und topografischen Charakteristika heben den Solitär Charakter der Moschee hervor. Der Solitär als Erscheinungsbild der Moschee soll erhalten bleiben. Somit bleibt der Bestand erhalten und wird in die neue Planung integriert. Wir vergrößern lediglich das Volumen der bestehenden Moschee, dort werden ausschließlich die Nutzungen Beten und rituelle Waschung vollzogen. Durch die Vergrößerung wird das Gebäude noch präsenter. So wird die Moschee über die gesamte Anlage sichtbar ohne aufdringlich zu wirken.
Die profanen Nutzungen werden vor die Moschee platziert. Zwischen der Moschee und dem Gebäudetrakt, der die profanen Nutzungen beherbergt, setzen wir einen Hof. Der Hof ist in zwei Ebenen unterteilt. Den unteren Hofbereich umläuft ein Gang, der die angeordneten Klassen und Verwaltungsräume erschließt. Er kann als Erweiterung aller Räume genutzt werden und den Schülern als Pausenhof dienen. Die Klassenräume und Verwaltungsräume werden durch eigene Lichthöfe belichtet. Der obere Hofbereich dient als Aufenthaltsort vor der Moschee oder einer der anderen Veranstaltungen im gegenüberliegendem Café und Veranstaltungssaal für interkulturelle Treffen.
Die Innenhöfe laden ein, einen Moment inne zu halten.
Der Hofbereich fungiert auch als Vermittler zwischen der Moschee und dem Unicampus der RWTH. Genau dort spannt sich der Raum für den kulturellen Dialog auf.
Alle Fassadenelemente der Moschee sind in Sichtbeton gehalten, so wie es bei der ursprünglichen Bilal Moschee der Fall war.