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Fassade Beck’s Logistikzentrum

Langemarckstraße / Westerstraße, 28199 Bremen

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Fassade Beck’s Logistikzentrum

Preisträger BDA Preis Bremen 2010
Projekt
Fassade Beck's Logistikzentrum
Architekt
Schulze Pampus Architekten BDA
Bauherr
Brauerei Beck & Co. InBev Deutschland

Der Ansatz Funktion und Inhalt des neuen Logistikzentrums der Brauerei Beck & Co. als zentrales Entwurfsthema zu wählen ist überzeugend.

Ein grünes, transluzentes Glasband – Form, Materialität und Farbe der allgemein bekannten Produktverpackung aufnehmend – gibt dem neuen Zentrum auf sympathische Weise seine Identität. Die sorgfältig entwickelte, dem Straßenverlauf folgende Fassadenstruktur mit einer Abrundung im Kreuzungsbereich wird aus den wenigen Elementen Betonsockel, Fensterband aus grüneingefärbten Glasbausteinen und metallischer Attika gekonnt und detailsicher zusammengefügt.

Dabei entspricht die ausgeführte Fertigteilbauweise – die Glasbausteine sind über Betonrahmen zu großformatigen Tafeln zusammengefasst –  dem industriellen Herstellungsprozess innerhalb der Produktionsstätte. Die neue Fassade schafft es, die bisherige Verkehrskreuzung Westerstraße / Langemarckstraße für den Fußgänger und Vorbeifahrenden zu einem erlebbaren Ort im Stadtraum zu machen. Insbesondere differenzierte Lichtstimmungen mit fließenden Übergängen im Laufe des Tag- /Nachtzyklus verleihen dem Straßenraum einen spezifischen Charakter. Sich brechendes Sonnenlicht am Tag und Tiefenwirkung in der Nacht wechseln sich spannungsvoll ab. Mit zunehmender Dunkelheit tritt die Lebendigkeit der halbtransparenten Haut stimmungsvoll hervor, ohne allzu dominant zu wirken.

Positiv zu bewerten ist die Alltagstauglichkeit und Robustheit der neuen Hülle. Selbst störendes Stadtmobiliar wie Stromverteilerkästen, Werbeanlagen usw. werden durch die starke und ruhige Fassadenstruktur relativiert. Neben dem überzeugenden konzeptionellen Ansatz wird die Durcharbeitung im Detail auf hohem Niveau vorgetragen. Die kreisförmige Prägung im Glasbaustein lässt den Flaschenboden einer Bierflasche assoziieren und stellt subtil die Verbindung zu den hinter der Fassade gelagerten Flaschen her.

Insgesamt demonstriert das Projekt eindrucksvoll, wie wichtig es für den Stadtraum ist, auch scheinbare Alltagsaufgaben mit Engagement und architektonischen Anspruch zu bearbeiten.