Zooey Braun

Erweiterung Rosensteinschule zur Ganztagesschule

Nordbahnstraße 120, 70191 Stuttgart

Zooey Braun

Erweiterung Rosensteinschule zur Ganztagesschule

Projekt
Erweiterung Rosensteinschule zur Ganztagesschule
Architekt
Drei Architekten Haag Haffner Stroheker Freie Architekten BDA
Bauherr
Landeshauptstadt Stuttgart Schulverwaltungsamt, vertreten durch das Hochbauamt

Die Einführung von Ganztagsschulen hat in den letzten Jahren zu einem Anstieg neuer Bauaufgaben rund um das Thema Schule geführt. Sporthallen, Mensen, Aufenthaltsräume,… wurden notwendig, um den verlängerten Aufenthalt der Schüler sicherzustellen. Dass es aber nicht nur allein darum gehen konnte, sondern mit einem Anbau auch die Gelegenheit besteht, alte Gebäudestrukturen zu verbessern, Abläufe zu optimieren und die städtebauliche Einbindung zu perfektionieren zeigen herausragende Beispiele.
Zu diesen gehört auch die Erweiterung der Rosensteinschule in Stuttgart-Nord von Drei Architekten. Der dreigeschossige Neubau schließt an den winkelförmigen, ebenfalls dreigeschossigen Hauptbau aus den 1950er Jahren an und definiert damit das Erscheinungsbild der Schule zur Straße hin neu. Allein das ist schon nicht unwesentlich, denn im Stuttgarter Nordbahnhofsviertel dominiert eine eher heterogene,
wenig hochwertige Bebauung den Straßenraum. Für die neuen Räume verlängerten die Architekten den nördlichen Winkel des Hauptgebäudes, wodurch der Schulhof und die Grünanlagen als große zusammenhängende Fläche erhalten blieben. Zum anderen konnten die Klassen- und Aufenthaltsräume nach Süden orientiert werden, im Gegensatz zum Altbau.
Das äußere Erscheinungsbild orientiert sich gestalterisch am Hauptbau, interpretiert den Rhythmus zwischen offenen und geschlossenen Fassadenflächen jedoch neu und zeitgemäß. Unprätentiös und zweckmäßig, aber sicher im Gestaltungswillen zeigt sich die Erweiterung als das was sie ist – eher eine gelungene Ergänzung, als ein präsenter Hingucker.
Diese Haltung spiegelt sich auch im Inneren wider: Großzügige Foyers, die Klassenzimmer und Fachräume weisen eine hohe Aufenthaltsqualität auf – dafür sorgen unter anderem hochwertige Materialien, wie rauer Sichtbeton, massives Douglasienholz, Fliesen in Natursteinoptik, weiß gestrichene Decken und ein
ausgefeiltes Beleuchtungskonzept. Für Irritationen sorgte bei der Jury allenfalls das Fluchttreppenhaus auf der Ostseite der Erweiterung. Da es aber schnell und kostengünstig wieder abzubauen sein soll, wenn die Schule noch einmal erweitert werden muss, versteht man auch die Gestaltung, die im Verhältnis zum Erweiterungsbau deutlich abfällt.