Bauen in flexiblen Strukturen:
Rathäuser, Kliniken – und ein Aegidimarkt
Ein Vortrag von Stefan Rethfeld
Das Architektenpaar Dieter und Ulrike Kälberer (*1935 in Nürnberg, *1936 in Köln) lernte sich in der Studienzeit an der Technischen Universität München kennen. Ein gemeinsames Architekturbüro gründeten sie 1965 in Düsseldorf, ein zwei- tes Büro wurde 1971 in München eröffnet. Sie ent- warfen vielfach Großstrukturen in den 1960er bis 1980er Jahren. Neben Wohnprojekten auch Stadt- und Rathäuser (z.B. Dortmund, Unna), Gemeindezentren sowie Krankenhäuser in Deutschland. 1973 erhielten sie für die Analyse und Weiterentwicklung großer Gebäu- destrukturen den Deubau-Preis. In Münster sind sie durch den Bau des Aegidiimarktes (1976–79) bekannt geworden. Dieser gilt als Prototyp für ein Bauen in flexiblen Strukturen – und überrascht bis heute mit seiner Nutzungsvielfalt: vom Atombunker bis zum gläsernen Café, von der Volkshochschule über Läden bis hin zum Penthouse-Wohnen. Die Architektur polarisiert seit ihrer Fertigstellung und gilt wahlweise als Fremdkörper oder als faszinierendes offenes System in neuer Gestalt.
Der Eintritt ist frei