Foto: Heinz Kudalla

Preisträger BDA Preis Niedersachsen 2006

Wohnhaus Bonow-Wodarz

Braunschweig

Foto: Heinz Kudalla

Wohnhaus Bonow-Wodarz

Braunschweig
Projekt
Wohnhaus Bonow-Wodarz, Braunschweig
Architekt
O.M. Architekten BDA, Braunschweig
Bauherr
Manfred Bonow und Lydia Wodarz

Am Rande eines Neubaugebietes wurden die vorgegebenen gestalterischen Festsetzungen zu einem architektonisch klaren und atmosphärischen Gebäude interpretiert.
So entstand aus einem zweigeschossigen schmalen Baukörper in Ost-West-Richtung und zwei eingeschossigen nach Süden orientierten, raumbildenden Anbauten eine skulpturale Baukörper-Komposition, die zur Gartenseite einen dreiseitig umschlossenen Hof ausbildet.
Im Innenraum entspricht dieser Baukörpergliederung die zentrale zweigeschossige Wohn- und Erschließungshalle, die Kern des Gebäudes ist und sich nach außen durch eine großflächige Verglasung abbildet. Eine klare Anordnung der Funktionsbereiche sorgt für eine gute Orientierbarkeit im Innenraum.
An die Halle angelagert befinden sich die drei Funktionsbereiche des Hauses: das Kinderwohnen im Erdgeschoss auf der Ostseite, das Gemeinschaftswohnen auf der Westseite und der Elterntrakt im Obergeschoss, mit einer offenen Galerie als Verbindungselement.
Das Dach ist als Flachdach ausgeführt und nach der Gestaltungssatzung extensiv begrünt. Die blauvioletten Klinker-Fassaden sind zurückhaltend gestaltet. Den großen Glasöffnungen der zentralen Halle stehen wenige Fensterformate in den Massivwänden gegenüber, um die skulpturale Erscheinung zu stärken.

Preisträger

BDA Preis Niedersachsen 2006

Am Rand einer typischen Einfamilienhaussiedlung überrascht das Haus mit einer ganz anderen Haltung und Architektursprache, die durch eine kreative Interpretation der gestalterischen Rahmenbedingungen im festgesetzten Bebauungsplan möglich wurde. Die unterschiedlichen Nutzungen wurden zur Differenzierung des Baukörpers genutzt. So ergab sich ein ruhiger, bescheidener Hauskörper, ein Querhaus mit zwei Annexen, dem Kinderhaus und dem Wohnbereich und ein kleiner Terrassenhof. Der Garten bietet zusammen mit der Hofhaus-Situation einen sehr schönen Übergang zur unverbaubaren freien Landschaft  Die klare Geometrie unterstützt die skulpturale Erscheinung sowohl innen wie außen. Anmutung, Haptik und Farbigkeit der Klinker erzählen zusammen mit dem interessanten Mauerwerksverband von den Möglichkeiten der Ziegelbauweise im Gegensatz zum Einheitsbrei üblicher "Ziegeltapeten". Minimierte Verkehrsflächen im Inneren ermöglichen ein großzügiges Leben auf zwei Ebenen, wobei dem Erlebnis der wechselnden Lichtführung im gesamten Tagesverlauf große Aufmerksamkeit galt. Das Haus stellt neuerlich unter Beweis, dass hohe Gestalt- und Wohnqualität nicht eine Frage des besonderen finanziellen Einsatzes, sondern des architektonischen Engagements darstellt.