„Eine neue Stadtteilmitte
mit zusätzlichen
Nutzungen sorgt
für Urbanität in einem
Stadtteil der Nachkriegsmoderne.“
Das niederländische Kantorgebiet Schalkwijk Midden liegt wie ein Keil in der Mitte des Stadtteils. Solitäre Bauten, breite Straßen, große Freiflächen und Leerstand prägen das Bild. Wie kann ein solches innerstädtisches Viertel, eine Stadtteilerweiterung der Nachkriegsmoderne, umgewandelt werden, sodass es einen urbanen Charakter bekommt? Das Konzept einer neuen Stadtteilmitte gliedert das Gebiet in sieben Parzellen mit verschiedenen Themenschwerpunkten der Bereiche Wohnen, Arbeiten und Besuchen. Es entstehen ein Ernährungszentrum mit Food Hall und Dachgarten (S), eine neue Ausstellungs- und Eventfläche für das Kreativhaus (NW) und eine Sporthalle, auf deren Dach sich eine urbane Terrasse befindet (NO). Die vier mittleren Blöcke generieren verschiedene Wohnformen wie Familien-, Apartement-, Atelier-, altersgerechtes oder Cluster-Wohnen. Die Bestandsgebäude (hell grau) bleiben in ihrer Grundstruktur und Nutzung erhalten. Ergänzt wird eine öffentliche Erdgeschossnutzung. Die Straße entlang des Kanals wird durch einen neuen Grünraum ersetzt, der sich in Themenbereiche gliedert. Es entstehen Picknickplätze am Marktplatz, Erholungs- und Spielflächen sowie ein Angebot an Outdoor Sport.
Dazu die Jury:
„Pia Hartmann zeigt ein hohes Maß an Feingefühl und Expertise in einem komplexen Aufgabenbereich – der Revitalisierung eines brachliegenden, innerstädtischen Stadtteils. Die übergeordnete Anbindung an das Stadtgefüge durch die Anpassung des Straßen- und Wegenetzes gelingt, Freiflächen und Grünräume erhalten die notwendige Präsenz im Stadtraum und ermöglichen eine lockere Durchwegung des Quartiers. Gelungen ist auch die daraus resultierende Neustrukturierung in sieben, vielfältig besetzte Parzellen. Positiv fällt hier der Umgang mit großmaßstäblichen Baukörpern auf, die das Quartier in einem angenehmen Maß gliedern und rahmen. Die behutsam ergänzte und differenziert ausgestaltete Wohnbebauung bildet nun glaubhaft das neue Herzstück des Stadtteils. Leider konnte die räumliche Qualität des neuen Wohnquartiers anhand der Perspektive nicht nachgewiesen werden.“