Der Philosoph Prof. Dr. Peter Sloterdijk wird mit dem BDA-Preis für Architekturkritik 2009 ausgezeichnet. Der Bund Deutscher Architekten BDA würdigt damit das von Peter Sloterdijk entworfene philosophische Denkbild über die Gegenwart des Raumes. Die Jury begründete ihre Wahl wie folgt:

„Mit der Trilogie „Sphären“ hat Peter Sloterdijk den beseelten Raum als soziales Bindeglied der Gesellschaft wiederentdeckt. Der derzeitigen aufgeregten Debatte über den „Style“, in dem gebaut werden sollte, stellt er eine fundamentale Raumphilosophie gegenüber, die Kriterien für den Wahrheitsgehalt von Raumschöpfungen aus einer Gegenwartsanalyse filtert: Räume sind nicht als eine leere Abstraktion zu begreifen, sondern als gebaute Grundlage des menschlichen Zusammenlebens und des sozialen Gefüges. Mit stilistischer Brillanz und suggestiven Metaphern breitet der Kulturkritiker Sloterdijk einen philosophischen Rahmen aus, der die ureigenste Aufgabe von Architekten beschreibt – Architektur als solidarische Raumschöpfung und Kraft für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für diese Kulturgeschichte der menschlichen Lebens- und Seelenräume ehrt der BDA Peter Sloterdijk mit dem BDA-Preis für Architekturkritik 2009.“

Über die Vergabe entschied eine Jury, der Michael Frielinghaus als Präsident des BDA, Prof. Dr. Michael Mönninger, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Dr. Riklef Rambow, Gastprofessor für Architekturvermittlung an der BTU Cottbus, Doris Gruber, Vizepräsidentin des BDA, und der Dresdner Architekt Dr. Eberhard Pfau angehörten.

Der BDA würdigt seit 1963 mit diesem Preis Autoren und Journalisten, die in ernsthaftem Bemühen die Gestaltung der gebauten Umwelt kritisch begleiten und ihre Bedeutung als wichtiges gesellschaftliches Moment öffentlich sichtbar machen. Erstmals erhielt den Preis Eberhard Schulz. In der Folge zählten unter anderen Ulrich Conrads, Manfred Sack, Julius Posener und Wolfgang Pehnt zu den Preisträgern. Zuletzt erhielten die Journalisten Dieter Bartetzko und Heinrich Wefing 2006 die Auszeichnung, die mit 5.000 Euro dotiert ist.

Foto: Markus Tedeskino
Foto: Markus Tedeskino

Peter Sloterdijk