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A-Z Architekten: Wilhelm Peter Strupp, Bernhard Tönies, Carl Brocker, Jobst Hans Muths

2. März 2019

Die Vortragsreihe „A-Z Architekten“ des BDA Münster-Münsterland findet im Frühjahr 2019 ihre Fortsetzung. Vertieft werden diesmal die Biographien der Architekten Wilhelm Peter Strupp, Bernhard Tönies, Carl Brocker und Jobst Hans Muths an Originalorten der Stadt. Die von Stefan Rethfeld konzipierte Reihe erfreut sich inzwischen eines großen öffentlichen Zuspruchs – und führt Forscher und Interessierte der Architekturgeschichte in Münster und dem Münsterland zusammen.

1. Halbjahr 2019 – April – Juni
BDA Münster-Münsterland
A-Z Architekten: Strupp, Tönies, Brocker, Muths
Das „Neue Bauen“ in Münster mit dem BDA Münster-Münsterland entdecken

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden architektonische und städtebauliche Fragen neu gestellt. Vielerorts gab es Strömungen, die auf ein „Neues Bauen“ zielten. Während das Bauhaus sich im April 1919 – vor einem Jahrhundert – in Weimar als experimentelle Schule begründete, gab es auch hierzulande – im Westen der jungen Weimarer Republik – Reformansätze und Experimentierfreude. In Münster bildete sich zudem mit der freien Künstlergemeinschaft „Schanze“ vor 100 Jahren ein Kreis von Künstlern, zu dem auch prägende Architekten der Region zählten.

Die Vortragsreihe „A-Z Architekten“ des BDA Münster-Münsterland stellt daher diesmal Architekten vor, die ein Bauen zwischen Konvention und Experiment jener Zeit verhandeln: Wilhelm Peter Strupp, Bernhard Tönies, Carl Brocker und Jobst Hans Muths.

Auch wenn die Namen zunächst heute unbekannt klingen, stehen sie für wichtige Architekturprojekte in Münster.

So war es der Architekt Wilhelm Peter Strupp (1891-1992), der 1931/32 mit dem Wohnhaus Wiedemann an der Münzstraße das modernste Haus der Stadt baute. In seiner reduzierten, einfachen Form erregte es öffentliches Aufsehen. Bereits 1924 richtete er zuvor das erste Rundfunkstudio in Münster ein und wirkte ab 1925 als einflussreicher Lehrer an der Münsteraner Kunstgewerbeschule.

Foto: Roland Borgmann
Foto: Roland Borgmann
Wilhelm Peter Strupp: Wohnhaus Wiedemann, Münzstraße 9, Münster – 1931/32 (mit Franz Mönig)

Auch Bernhard Tönies (1906-1965), der bei Emil Fahrenkamp an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, brachte die neuen Raumvorstellungen nach Münster – ihm gelang in jungen Jahren der Bau erster kubischer Häuser in Münster, die auch heute noch erhalten sind: das Wohnhaus Cesarz (1932) in Hiltrup und das Wohn- und Atelierhaus Bröker (1932) an der Maximilianstraße. Beide Architekten werden mit ihrem Gesamtwerk erstmals am 3. April um 19 Uhr am Münster Modell (Alten Steinweg 47) vorgestellt.

Foto: Stefan Rethfeld
Foto: Stefan Rethfeld
Bernhard Tönies: Wohnhaus Cesarz, Max-Winkelmann-Straße 10, Münster-Hiltrup – 1932

Ein zweiter Architekturabend in der Reihe führt am 15. Mai um 19 Uhr zu den Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu nach Hiltrup. Ihr in den Jahren 1925-30 errichtetes Mutterhaus stellt ein beeindruckendes expressionistisches Bauwerk des Duisburger Architekten Carl Brocker (1878-1959) dar, dessen Leben und Werk in der dortigen Kapelle veranschaulicht wird. Brocker ist auch in Münsters Innenstadt kein Unbekannter. Auch für das Borromäum (1913-15) am Domplatz sowie das Turmgebäude der Raphaelsklinik (1928-30) als erstes Hochhaus der Stadt zeichnete er verantwortlich.

Foto: Stefan Rethfeld
Foto: Stefan Rethfeld
Carl Brocker: Mutterhaus der Missionschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu, Westfalenstraße 107, Münster-Hiltrup – 1925-30

Für überwiegend private Auftraggeber baute dagegen Jobst Hans Muths (1906-1972) beginnend in den 1920/30er Jahren bis in die Zeit des Wiederaufbaus. An seinen Wohnhäusern für eine gehobene Gesellschaft lässt sich ablesen, wie Überlieferung und Moderne, Tradition und Innovation zusammengeführt werden können. Auch das gepflegte Gebäude des Zwei-Löwen-Clubs am Kanonengraben (1951) zählt zu seinen Bauten – ein idealer Ort daher für den dritten Architekturabend am Mittwoch 12. Juni um 19 Uhr.

Foto: Stefan Rethfeld
Foto: Stefan Rethfeld
Jobst Hans Muths: Zwei-Löwen-Club, Am Kanonengraben 9, Münster – 1951

Leben und Werk werden jeweils von Architektur- und Kunsthistorikern vorgestellt. Zu den Abenden werden auch Gäste aus dem Familien-, Freundes- oder Mitarbeiterkreis der jeweiligen Architekten erwartet. Die von Stefan Rethfeld konzipierte Reihe führt Forscher und Interessierte der Architekturgeschichte zusammen. Zu den Terminen lädt der BDA Münster-Münsterland daher herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Termine:

Mi 3. April 2019, 19 Uhr
Wilhelm Peter Strupp (1891-1992) / Bernhard Tönies (1906-1965)
Botschafter des Neuen Bauens: Private Meisterhäuser in Münster
Ort: Münster Modell, Alter Steinweg 47, Münster

Mi 15. Mai 2019, 19 Uhr
Carl Brocker (1878-1959)
Zacken, Kronen – und erste Turmbauten: Expressionismus in Münster
Ort: Mutterhaus der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu, Westfalenstraße 107, Münster-Hiltrup

Mi 12. Juni 2019, 19 Uhr
Jobst Hans Muths (1906-1973)
Großzügige Wohn- und Clubkultur:
Tradiertes Bauen für gehobene Kreise – mit niederländischem Einfluss
Ort: Zwei-Löwen-Club, Am Kanonengraben 9, Münster

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