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Treffen des Verbands freier Berufe in Bayern (VFB) mit dem Bayerischen Wirtschaftsminister

11. September 2018

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie
v. l. n. r. Dr. Fritz Kempter (Ehrenpräsident VFB), Karlheinz Beer (VFB-Vizepräsident), Staatsminister Franz Josef Pschierer, MR Franz  Müller (Bayerisches Staatsministerium, Referat 34), Michael Schwarz (Präsident VFB)

Beim Treffen des Verbands freier Berufe in Bayern (VFB) mit dem Bayerischen Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer nutzte BDA Vorstandsmitglied Karlheinz Beer in seiner Funktion als VFB-Vizepräsident die Gelegenheit, sich für die Anliegen der Architekten einzusetzen und konnte ein sehr offenes und konstruktives Gespräch mit dem Minister führen.
Beer forderte eine Stärkung des unabhängigen Planens und Bauens gegenüber Public Private Partnerships (PPP-Modelle) und betonte die Notwendigkeit der Unterstützung des Berufsstands der Architekten bei der Digitalisierung. Zudem verwies er auf die Vorteile einer vermehrten Teilnahme von Architekturbüros bei Delegationsreisen.
Beim Thema Public Private Partnerships (PPP-Modelle) signalisierte Staatsminister Pschierer Rückendeckung für die Architekten. Vielfach sei man der Auffassung gewesen, dass der Staat und die Kommunen mittels PPP Modellen Kosten und Zeit einsparen würden, wenn sie die Verantwortung für die Planung, den Bau und den Betrieb öffentlicher Infrastruktur gesamtheitlich an private Unternehmen abgeben. Inzwischen wird jedoch die Trennung von Planen und Bauen für das geeignete Vorgehen erachtet, um örtliche Strukturen zu erhalten, Transparenz zu gewährleisten und die regionale Wertschöpfung zu stärken. Staatsminister Pschierer bot an, gemeinsam mit der Kammer die Gespräche dazu in Kürze zu vertiefen.
Im Bezug auf das Thema „Delegationsreisen speziell für Freie Berufe“ berichtete Beer von seiner Teilnahme an einer Delegationsreise nach Georgien, in deren Folge drei bayerische Architekturbüros in Kooperation mit der TU Tiflis ein Projekt vor Ort betreuen. Staatsminister Pschierer betonte, dass er sich über intensivere Teilnahme von Freiberuflern an Delegationsreisen freuen würde. Die Aussichten auf Umsetzung für Projekte sind vor dem Hintergrund der sehr guten Ausbildung der deutschen Freiberufler hoch – kommentierte Beer.
In Bezug auf das Förderprogramm Digitalbonus. Bayern, kritisierte Beer die Tatsache, dass lediglich kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einen Antrag auf Förderung stellen können. Die Freien Berufe sind von diesem Vorteil ausgenommen (es sei denn sie sind als GmbH organisiert). Jedoch würden auch die Freien Berufe Unterstützung benötigen, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern, weshalb ihre Aufnahme in ein entsprechendes Förderprogramm dringend geboten wäre.

Staatsminister Pschierer steht entsprechenden alternativen Vorschlägen offen gegenüber.

Schließlich bat Beer um die Unterstützung kleiner und mittlerer Architekturbüros beim Thema „Building Information Modeling (BIM)“, da momentan vorwiegend die Bauindustrie, die über ein großes Budget verfügt, darüber bestimmt, unter welchen Kriterien sich die Regularien entwickeln. Beer bzw. die Bayerische Architektenkammer wird das Wirtschaftsministerium in diesem Zusammenhang unter dem Stichwort „Digitalisierung im Bereich Bau“ anschreiben. Staatsminister Pschierer konnte auch zu diesem Punkt seine Unterstützung zusagen.