2. März 2018
Praktizierte Baukultur: Ideen öffentlich diskutieren
Vorstädtischer Autobahnzubringer? Dieses fragwürdige Attribut für eine Stadtstraße in unmittelbarer Nähe zum Braunschweiger Zentrum lockte die lokale Presse zum Gespräch über die Ergebnisse des BDA-Workshops „Hot Spots am Bürgerpark“. Zwei ausführliche Artikel erschienen in den Wochenendausgaben vom 24. Februar und rissen einige der Thesen für den Bereich rundum die Theodor-Heuss-Straße sowie den historischen Park an. Die Kommentarspalten der Online-Ausgaben füllten sich und wohl mehr als 100 BürgerInnen folgten am 27. Februar der Einladung zur Präsentation der Pläne und Modelle durch die drei Arbeitsgruppen.
Die anschließende Diskussion verlief heftig und emotional. Sowohl partikulare Interessen der sprichwörtlichen Kleingärtner brachen sich Bahn als auch fundamentale Bedenken an der wirtschaftlichen Größenordnung eines derartig umfangreichen Ideenpakets. Viele Einzelaspekte, etwa eine temporäre Parkquerung für den Fahrzeugverkehr, wurden erwartungsgemäß kritisch gesehen. Es gab aber auch viele konstruktive Empfehlungen und Zustimmungen. Und so überwog insgesamt eine breite Anerkennung, allein schon für das Engagement der 15 ArchitektInnen, die neben ihrer beruflichen Auslastung und ohne jegliches Mandat ihre Konzepte für einen wichtigen Bereich Braunschweigs erarbeitet haben und sich der öffentlichen Diskussion stellen. Nach den langen Jahren klandestiner Planung von offizieller Seite der Stadtverwaltung wissen mittlerweile viele BürgerInnen die praktizierte Bau- und Gesprächskultur des BDA in Braunschweig zu schätzen.
Bettina Maria Brosowsky
Einen Zeitungsbericht aus der Braunschweiger Zeitung vom 24. Februar 2018 über den Workshop und seine Ergebnisse finden Sie unter Downloads.