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BDA Hamburg Architektur Preis 2016 und Publikumspreis. Die Gewinner stehen fest!

4. November 2016

Die Jury wählte aus 79 Bewerbungen der Baujahre 2014 – 2016 vier gleichrangige Preise im 1. Preisrang, vier gleichrangige Preise im 2. Preisrang, vier gleichrangige Preise im 3. Preisrang sowie 24 Bauten für eine Würdigung aus. Außerdem nominierte sie acht Bauten für den Publikums Architektur Preis, den der BDA Hamburg gemeinsam mit der Tageszeitung Hamburger Abendblatt in einer zweiten Stufe vergibt. Mit dem Architektur Preis werden jeweils Architekten und Bauherren für das gemeinsame Werk ausgezeichnet.

Jury:
Prof. Ruth Berktold, Architektin BDA, München
Claudia Meixner, Architektin BDA, Frankfurt/M.
Prof. Ludwig Wappner, Architekt BDA, München (Juryvorsitz)
Olaf Bartels, Architekturkritiker, Hamburg/Berlin
Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor, Hamburg

Unter www.bda-architekturpreis.de sind alle Preisträger ausführlich dokumentiert.

Der Katalog erscheint am 3. November 2016 zur Preisverleihung im Hamburger Dölling und Galitz Verlag unter dem Titel „BDA Hamburg Architektur Preis 2016 – Die Baujahre 2014-2016“ und ist zum Preis von € 19,80 im Buchhandel erhältlich.

Die vier gleichrangigen BDA Hamburg Architektur Preise 2016 (1. Preisrang) gehen an folgende Architekturbüros und deren Bauherren für die Bauten:  
(Reihenfolge nach Teilnahmenummern)

 Foto: HG Esch
Foto: HG Esch
Büro- und Geschäftshaus Heuberg 1 / Hohe Bleichen 8, Hamburg, André Poitiers Architekt Stadtplaner RIBA, Foto: HG Esch

Bauwerk: Büro- und Geschäftshaus Heuberg 1 / Hohe Bleichen 8, Hamburg
Bauaufgabe: Neubau eines Büro- und Geschäftshauses
Architekt: André Poitiers Architekt Stadtplaner RIBA, Hamburg
Bauherrin: BECE Real Estate GmbH & Cie. KG, Hamburg

Jurybeurteilung:
Das mehrgeschossige neue Büro- und Geschäftshaus ist markantes Zei-chen an einer prägnanten Stelle in Hamburgs Innenstadt. Die Kunst der Fügung eines neuen Stadtbausteins an höchst unterschiedliche bauliche Nachbarn wird virtuos bauplastisch und bis ins Detail zelebriert. Eine of-fene und einladende Sockelzone belebt den öffentlichen Raum, zwei mit keramischen vertikalen Lamellen strukturierte Obergeschosszonen binden geschickt – ebenbürtig in Material und Dimension – das backstein-geprägte Broschekhaus ein, und die beiden leicht gegeneinander verschobenen Dachgeschosse vermitteln gekonnt zum achtgeschossigen Nachbargebäude an den Hohen Bleichen. Mit einer hohen gestalterischen Qualität und einer eigenständigen und kraftvollen Erscheinung fügt sich dieser Neubau sehr maßstäblich in das heterogene Ensemble und verleiht dem Quartier einen identitätsstiftenden neuen Stadtbaustein.

 

Foto: Christian Richters
Foto: Christian Richters
Ensemble am Alten Hafenamt, Osakaallee 10-14, Hamburg; BOLLES+WILSON; Foto: Christian Richters

Bauwerk: Ensemble am Alten Hafenamt, Osakaallee 10-14, Hamburg
Bauaufgabe: Das Ensemble setzt sich aus drei Gebäuden zusammen: Neubau Informations- und Ausstellungspavillon; Neubau Wohnturm Cinnamon; Umbau denkmalgeschütztes Altes Hafenamt zu einem Hotel
Architekten: BOLLES+WILSON GmbH & Co. KG,
Prof. Julia B. Bolles-Wilson, Peter L. Wilson, Münster
Bauherrin: Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Hamburg
(Cinnamon Turm) und Altes Hafenamt Hamburg GmbH & Co. KG, Hamburg (Alte Hafenamt)

Jurybeurteilung:
Das Gesamtensemble besticht mit einem überaus gelungenen Kontrast zwischen Alt und Neu. Der frei stehende schlanke Wohnturm ist städte-baulich perfekt in seine Umgebung eingefügt. Seine Fassade tritt durch eine fein abgestimmte Farbgebung hervor, die sich trotz ihrer Kontraste hervorragend mit den Klinkerbauten der Nachbarschaft verträgt und ei-nen wohltuenden neuen Akzent in der HafenCity setzt. Durch unterschiedliche Deckenhöhen und verschiedene Fassadenöffnungen, die in jedem Stockwerk versetzt platziert sind, entsteht eine aufregende Hülle, die noch dazu mit leicht kontrastierenden Rot-Braun-Tönen aufgelöst wird. So ergibt sich ein differenzierter, schlanker Campanile, der zu einer Landmarke im Stadtbild avanciert. Die Grundrisse sind in jedem Geschoss unterschiedlich, und der Turm verjüngt sich nach oben. Das alte Hafenamt bleibt in seiner historischen Form als eigenständiger Baukörper erhalten und wird durch das Absetzen des Campanile auf der Plaza noch betont. Dadurch ergibt sich ein spannungsreicher Platz von hoher Aufenthaltsqualität.

 

Foto: Werner Huthmacher
Foto: Werner Huthmacher
Hansaterrassen, Wendenstraße 493, Hamburg; blauraum; Foto: Werner Huthmacher

Bauwerk: Hansaterrassen, Wendenstraße 493, Hamburg
Bauaufgabe: Wohnungsneubau mit 131 Wohneinheiten in sechs Blöcken mit Tiefgarage
Architekten: blauraum, Hamburg
Bauherrin: Hamburg Team – Gesellschaft für Projektentwicklung mbH, Hamburg

Jurybeurteilung:
Die Hansaterrassen bestechen unter gekonntem Einbezug der Wasserla-ge durch die Fügung der einzelnen Wohnhäuser zu einem überaus gelungenen Gesamtensemble. Die Einzelbaukörper sind leicht gegeneinander verschoben und bilden unterschiedliche Höhen aus. Terrassen und Loggien tänzeln spielerisch um die Gebäude. Die Komposition der verspringenden Fenster mit den messingverkleideten Balkonen sorgt für eine reizvolle Fassadenteilung. Die Fassadengestaltung bietet einen spannungsreichen Wechsel zwischen Bändern aus durchsichtigen Glasfliesen, weißem Putz und perforierten Messinggeländern mit Pixelmuster. Die Grundrisse bieten unterschiedlichste Wohnungstypen, und alle Wohnungen verfügen über Wasserblick. Die Außenanlagen bewegen sich spielerisch zwischen den Häusern und scheinbar fließend auf den Kanal zu und treppen sich zum Wasser hin ab. Dort befindet sich eine großzügige Spielwiese an der Uferzone. Die Zwischenzonen bieten eine hohe Aufenthaltsqualität und bilden jeweils kleine Quartiersmitten sowie einen zentralen Platz. Mit den Hansaterrassen ist den Architekten eine Wohnbebauung gelungen, die mit hoher architektonischer und städtebaulicher Qualität überzeugt.

 

FFoto: Klaus Frahm/arturimages
FFoto: Klaus Frahm/arturimages
ELBDECK, Neumühlen 1-5, Hamburg, CARSTEN ROTH ARCHITEKT; Foto: Klaus Frahm/arturimages

Bauwerk: ELBDECK, Neumühlen 1-5, Hamburg
Bauaufgabe: Neubau von drei Wohn- und Geschäftsgebäuden mit 100 hochwertig ausgestatteten Mietwohnungen und Tiefgarage
Architekt: CARSTEN ROTH ARCHITEKT, Hamburg
Bauherrin: GbR Elbdeck vertreten durch HBI Hausbau-Immobiliengesellschaft mbH, Nottensdorf und
AUG.PRIEN Immobilien, Gesellschaft für Projektentwicklung mbH

Jurybeurteilung:
Das Elbdeck Hamburg ist ein Wohn- und Geschäftshaus, das auf einer Tiefgarage angeordnet ist, die als Flutschutzpolder dient. Das Gebäude liegt an einem Hang in Neumühlen, direkt an der Elbe und bildet mit dem historischen Altonaer Kaispeicher und den Columbia Twins2 ein Ensemble. Das Elbdeck gliedert sich in den mit Sitzstufen bekleideten Sockel und drei darauf angeordneten Baukörpern. Die Baukörper variieren das Thema von hellen, horizontalen Balkon- und Loggienstrukturen, die in massive, klinkerbekleidete Baukörper eingefügt werden. Durch die verschiedenen Kantenlängen der Baukörper und die schrägen Einschnitte entstehen bewusst gesetzte Durchblicke zur Elbe und ein kompositorisch interessanter Rhythmus der Baukörper. In den Wohnungen entstehen viele unterschiedliche reizvolle Außenbezüge, die die Qualitäten des Ortes erlebbar machen. Ein Schwerpunkt der Anlage ist die Spitze, die die Eingangssituation in den öffentlichen Zwischenraum gestaltet. Das besondere Konzept entfaltet sich in diesem Zwischenraum, der seine Qualitäten durch das Gegenüber und Miteinander des Kaispeichers mit dem neuen Elbdeck generiert. Die räumliche Integration in den Kontext hat eine sehr hohe bildnerische Qualität.

Der BDA / Hamburger Abendblatt Publikums Architektur Preis geht an folgenden Architekten und dessen Bauherrin für die Bebauung: 

 

Foto: Ralf Buscher
Foto: Ralf Buscher
Resonanzraum St. Pauli, im HochbunkerFeldstraße 66, Hamburg; Prof. Jörg Friedrich, PFP planungsgmbh; Foto: Ralf Buscher

Bauwerk: Resonanzraum St. Pauli, im Hochbunker Feldstraße 66, Hamburg
Bauaufgabe: Konzertsaal im Hochbunker
Architekt: Prof. Jörg Friedrich, PFP planungsgmbh, Hamburg
Bauherrin: Ensemble Resonanz gGmbH, Hamburg

Siegerbauwerk nach Abstimmung im Hamburger Abendblatt.