Foto: Michael Heinrich, München

Preisträger BDA Preis Bayern 2013
Preisträger thomas wechs preis 2012

Busbahnhof + P+R Gebäude

Nördlingen

Foto: Michael Heinrich, München

Busbahnhof + P+R Gebäude

Nördlingen
Projekt
Busbahnhof + P+R Gebäude
Architekt
MORPHO-LOGIC Architektur + Stadtplanung
Bauherr
Stadt Nördlingen

Busbahnhöfe und Parkhäuser sind oft unwirtliche Orte, die jeder Reisende auf dem Weg zu seinem Ziel möglichst schnell wieder verlassen möchte. Doch das neue Parkhaus und der Busbahnhof in Nördlingen setzen ein plakatives Zeichen für die Aufwertung solcher Orte. Ganz in Gold gehüllt, gehen die beiden schimmernden Gebäude mit feiner Ironie gegen das Klischee der schmuddeligen Bahnhofsgegend vor.
Dem langgestreckten Parkhaus ist ein luftiges Dach vorgelagert, unter dem sich die Bushaltestellen befinden. Beide Volumen bilden ein stimmiges Ensemble, das sich vor den Bahngleisen im urbanen Raum ausbreitet. In Blickkontakt zum nördlich gelegenen Bahnhofsgebäude erweitert das Ensemble dessen Infrastruktur um rund 150 Stellplätze für PKWs sowie sechs Bushaltestellen, die vornehmlich von Pendlern aus dem Umland genutzt werden. In Proportion und Material sorgfältig aufeinander abgestimmt, definieren beide Bauten den neu entstandenen Ort neben dem Bahnhofsgebäude und geben ihm ein markantes eigenes Gesicht. Das offene Park-and-ride-Gebäude lenkt den Blick von den Autostellplätzen auf die rückwärtig gelegenen Bahngleise. Zur Stadtseite hingegen präsentiert sich das Parkhaus mit einer Schaufassade aus goldfarbenen Streckmetallelementen und durchgängigem Vordach. Vor dem Gebäude greift die freistehende Dachkonstruktion dessen Proportionen und Materialien auf. Ein Knick in der Dachscheibe deutet optisch die Zäsur für den Warte- und den Transitbereich an. Obwohl beide Gebäude auf unterschiedliche Weise realisiert wurden, nämlich mithilfe eines Generalunternehmers und mit Ausschreibung der einzelnen Gewerke, sind sie als Einheit erkennbar. Sie bilden den Auftakt für die städtebauliche Entwicklung des Areals am Bahnhof von Nördlingen und zeigen sich als ebenso unaufdringlicher wie ausdrucksstarker Meilenstein im Stadtgefüge.

Preisträger

BDA Preis Bayern 2013 – Städtebauliche Interpretation

Busbahnhöfe und Parkhäuser sind oft unwirtliche Orte, die jeder Reisende auf dem Weg zu seinem Ziel möglichst schnell wieder verlassen möchte. Doch das neue Parkhaus und der Busbahnhof in Nördlingen setzen ein plakatives Zeichen für die Aufwertung solcher Orte. Ganz in Gold gehüllt, gehen die beiden schimmernden Gebäude mit feiner Ironie gegen das Klischee der schmuddeligen Bahnhofsgegend vor.
Dem langgestreckten Parkhaus ist ein luftiges Dach vorgelagert, unter dem sich die Bushaltestellen befinden. Beide Volumen bilden ein stimmiges Ensemble, das sich vor den Bahngleisen im urbanen Raum ausbreitet. In Blickkontakt zum nördlich gelegenen Bahnhofsgebäude erweitert das Ensemble dessen Infrastruktur um rund 150 Stellplätze für PKWs sowie sechs Bushaltestellen, die vornehmlich von Pendlern aus dem Umland genutzt werden. In Proportion und Material sorgfältig aufeinander abgestimmt, definieren beide Bauten den neu entstandenen Ort neben dem Bahnhofsgebäude und geben ihm ein markantes eigenes Gesicht. Das offene Park-and-ride-Gebäude lenkt den Blick von den Autostellplätzen auf die rückwärtig gelegenen Bahngleise. Zur Stadtseite hingegen präsentiert sich das Parkhaus mit einer Schaufassade aus goldfarbenen Streckmetallelementen und durchgängigem Vordach. Vor dem Gebäude greift die freistehende Dachkonstruktion dessen Proportionen und Materialien auf. Ein Knick in der Dachscheibe deutet optisch die Zäsur für den Warte- und den Transitbereich an. Obwohl beide Gebäude auf unterschiedliche Weise realisiert wurden, nämlich mithilfe eines General­unternehmers und mit Ausschreibung der einzelnen Gewerke, sind sie als Einheit erkennbar. Sie bilden den Auftakt für die städtebauliche Entwicklung des Areals am Bahnhof von Nördlingen und zeigen sich als ebenso unaufdringlicher wie ausdrucksstarker Meilenstein im Stadt­gefüge.

Preisträger

thomas wechs preis 2012

Jurybeurteilung
Parkhäuser und Busbahnhöfe zählten lange Zeit zu den städtebaulichen Unorten, die ohne Mitwirkung von Architekten als anonyme Zweckbauten entstanden. Danach wurde mit kunstgewerblichen Details  dekoriert, wodurch sich Verschmutzung und Verfall bald noch  deutlicher zeigten. Die Architekten wählten einen anderen Weg. Der überdachte Warteplatz und das Parkhaus folgen einer klaren, eindeutigen Räson. Das Dach faltet sich wie eine Skulptur, die Streckmetallfassade kleidet die Parkgarage auf der Stadtseite wie mit einem Spitzenüberwurf. Die goldfarbene Beschichtung überhöht den  schlichten Zweck  und wertet ironisch auf. Gold – die Farbe des Göttlichen – überzieht die Gebäude für den Götzen Auto! Wohltuend fällt (noch) auf, dass keine Werbung oder Hinweistafeln verunstalten. Hier muss man  hoffen, dass die Zuwendung der Architekten nicht abgeschlossen ist und die Stadt die weitere Ausstattung nicht dem Zufall überlässt.